Bericht zur Grossratssitzung vom 11. Januar 2023

Bericht­er­stat­te­rin: Chris­tina Fäsi

 

 

1./2. Amts­ge­lübde
Kan­tons­rä­tin Cor­ne­lia Büchi
, SVP und Kan­tons­rat Alex­an­der Sigg, GLP wer­den ver­ei­digt.

 

3. Ersatz­wahl eines Beob­ach­ters der Gesetzgebungs- und Redak­ti­ons­kom­mis­sion für     den Rest der Amts­dauer

Alex­an­der Sigg wird ein­stim­mig gewählt.

 

4. Par­la­men­ta­ri­sche Initia­tive „Fle­xi­bler Ener­gie­fond“. Ände­rung des Geset­zes über die Ener­gie­nut­zung (ENG)

Mit 37 Stim­men haupt­säch­lich aus der SVP kommt das Behör­den­re­fe­ren­dum zu Stande. Damit wird das Volk dar­über abstim­men.

 

5. Ände­rung der Ver­ord­nung des Gros­sen Rates über die Besol­dung der Lehr­per­so­nen (LBV)

Es erfol­gen in der 2. Lesung keine Wort­mel­dun­gen.

 

6. Ände­rung des Geset­zes über Stras­sen und Wege (Str.WG)

wegen eines Feh­lers bei der Revi­sion muss­ten zwei Para­gra­phen noch sepa­rat behan­delt wer­den. Heute konnte dies berei­nigt wer­den. Nun erfolgt noch die 2. Lesung, damit das Gesetz als gesam­tes ver­ab­schie­det wer­den kann.

 

7. Motion von Bruno Lüscher, Vico Zahnd, Gina Rüet­schi und Ueli Fisch vom  
26. Januar 2022 „Abschaf­fung des Obli­ga­to­ri­ums der Kir­chen­steu­er­pflicht für juris­ti­sche Per­so­nen“

Wie zu erwar­ten war, führte diese Motion zu vie­len Wort­mel­dun­gen.
Alle 18 Red­ne­rin­nen und Red­ner aner­kann­ten und lob­ten die Leis­tun­gen der Lan­des­kir­chen.
Für die Motio­näre ist die Steuer sys­tem­fremd und in unse­rer mul­ti­kul­tu­rel­len Gesell­schaft nicht mehr ver­tret­bar. Sie könn­ten sich vor­stel­len, dass der Kan­ton Leis­tungs­auf­träge an die Kir­chen ver­ge­ben würde.
Die Geg­ner der Motion beto­nen die viel­fäl­ti­gen Auf­ga­ben in den Lan­des­kir­chen wie Jugend­ar­beit, Not­schlaf­stelle, Besuchs­dienst, Flücht­lings­be­treu­ung und vie­les mehr. Die Kirch­ge­mein­den zäh­len sehr viele frei­wil­lige Hel­fer, die sich dafür unent­gelt­lich enga­gie­ren. Auch pro­fi­tiert das lokale Gewerbe von Auf­trä­gen der Kirch­ge­mein­den.
Die Kos­ten müss­ten bei einer Abschaf­fung der Steuer vom Kan­ton und den Gemein­den getra­gen wer­den, was eine höhere Steu­er­last für alle zur Folge hätte.

Sei­tens EVP ergrif­fen KR Mathias Dietz und KR Roland Wyss das Wort (Votum).


Alle Frak­tio­nen aus­ser der EDU emp­feh­len die Ableh­nung der Motion, wenn auch teil­weise knapp (FDP, GP).
Die Mitte/EVP Frak­tion ist als ein­zige Frak­tion ein­stim­mig gegen die Motion.

Regie­rungs­rat Urs Mar­tin nimmt den Vor­schlag der Leis­tungs­auf­träge auf. Dabei käme es zu einer mas­si­ven Umla­ge­rung der Kos­ten. Als Bei­spiel nennt er die Peregri­na­s­tif­tung bei der aktu­el­len Flücht­lings­krise, die ohne Ent­schä­di­gung des Kan­tons die Auf­gabe bewäl­tigt.  Im Aus­tausch mit der Wirt­schaft zeigt sich, dass die Kir­chen­steuer kei­ner­lei Pro­bleme dar­stellt. Er bit­tet um Ableh­nung.

Die Motion wird mit 94 Nein zu 23 Ja und mit 3 Ent­hal­tun­gen klar abge­lehnt.
 

8. Antrag gemäss § 52 der Geschäfts­ord­nung des Gros­sen Rates Cor­ne­lia Hasler-Roost, Cor­ne­lia Zec­chi­nel, Ste­fan Müh­le­mann, Peter, Büh­ler, Reto Ammann, Simon Vogel und Mar­kus Birk vom 29. Juni 2022 „Über­sicht Subventions-Ausgaben Kan­ton Thur­gau“

Die Frak­ti­ons­spre­cher dan­ken dem Regie­rungs­rat für die trans­pa­rente Umset­zung. Mit der Beant­wor­tung lie­ferte der RR den gewünsch­ten Bericht mit. Die Vor­stös­ser wün­schen sich wei­tere regel­mäs­sige Erhe­bun­gen und eine Über­prü­fung der Wirk­sam­keit der Sub­ven­tio­nen. Damit tei­len sie die die Mei­nung unse­rer Frak­tion.
Dem Antrag auf Abschrei­bung wird ein­stim­mig gefolgt.
 

9. Inter­pel­la­tion von Corinna Pasche-Strasser, Didi Feu­erle, Bruno Lüscher, Jürg Marolf, Elina Mül­ler, Judith Rick­lin, Jorim Schä­fer und Käthi Zür­cher vom 15. Juni 2022
„Leh­rer­man­gel! Was tun wir dage­gen?“

Auch die­ses Trak­tan­dum wird rege dis­ku­tiert. Die ergrif­fe­nen Mass­nah­men z.B. Wie­der­ein­stel­lung von Pen­sio­nier­ten oder die Beschäf­ti­gung von Quer­ein­stei­gern sind nur vor­über­ge­hende Lösun­gen.
Die Pro­bleme müs­sen lang­fris­tig durch eine Ver­bes­se­rung der Rah­men­be­din­gun­gen beho­ben wer­den. Gefor­dert wird bei­spiels­weise eine 2. Klas­sen­leh­rer­lek­tion, weni­ger Zusatz­auf­ga­ben und dass nicht alle Kin­der mit beson­de­ren Bedürf­nis­sen in die Regel­klasse inte­griert wer­den müs­sen.

Regie­rungs­rä­tin Monika Knill hat dem Gros­sen Rat gut zuge­hört und unter­schei­det zwi­schen kurz­fris­ti­gen Mass­nah­men und Stra­te­gien zu lang­fris­ti­gen Lösun­gen.

 

Die Sit­zung wird um 13 Uhr been­det.
Chris­tina Fäsi