Bericht zur Grossratssitzung vom 20.12.2017

Kan­tons­rat Wolf­gang Acker­knecht berich­tet aus dem Gros­sen Rat.

Es waren 121 Grossräte/innen anwe­send.

  • Amts­ge­lübde von Kan­tons­rat Kilian Imhof, CVP
    Er ersetzt Christa Kauf­mann, Bichel­see, die seit 2010 im Gros­sen Rat war und aus pri­va­ten Grün­den zurück­tritt. Seine letzte Sit­zung hatte Ste­fan Gei­ges aus Frau­en­feld. Er will seine Prio­ri­tät auf die Lei­tung sei­ner Bau­firma set­zen, was ein gros­ses Enga­ge­ment erfor­dere. Auf ihn wird Chris­toph Regli aus Frau­en­feld fol­gen.
  • Bericht ‚Haus­halts­gleich­ge­wicht 2020‘ (HG2020), Ein­tre­ten, Dis­kus­sion
    Die mit Span­nung erwar­tete Dis­kus­sion bean­spruchte den gan­zen Mor­gen, wes­halb die Fort­füh­rung des Geschäfts HG2020 sowie die Behand­lung der fünf trak­tan­dier­ten Inter­pel­la­tio­nen an der ers­ten Januar­sitzung 2018 erfol­gen wird.

    Schon das Ein­tre­ten machte deut­lich, dass die­ses Geschäft sehr kon­tro­vers beur­teilt wird. Vor allem FDP und SVP wür­dig­ten die Arbeit des Regie­rungs­ra­tes. Das schlanke HG2020 sei als gutes Füh­rungs­in­stru­ment ver­ant­wor­tungs­be­wusst auf­ge­gleist wor­den. Die ande­ren Par­teien bemän­gel­ten den Bericht: Von den 52 Mass­nah­men beträ­fen 7 Berei­che Geset­zes­än­de­run­gen, die rest­li­chen könn­ten durch den Regie­rungs­rat bzw. die Depar­te­ment sel­ber umge­setzt wer­den. Unschön seien auch Ver­la­ge­run­gen von Kos­ten auf Gemein­den. Für die gröss­ten Emo­tio­nen sorgte jedoch schon beim Ein­tre­ten die geplante Kür­zung des Kan­tons­bei­trags für den Ener­gie­fonds von Fr. 8 auf Fr. 6 Mio.

    Zu den 15 Votan­ten gehörte als letzte auch Doris Gün­ter, EVP: Sie betonte, dass auch ein Werte­massstab bei der Beur­tei­lung der Mass­nah­men nötig sei. Die Ver­wal­tung habe dies­be­züg­lich die wich­tige Funk­tion der guten Ver­wal­ter­schaft. Die Mass­nah­men müss­ten auch der Nach­hal­tig­keit stand­hal­ten kön­nen. Es sei zudem wich­tig, vor­aus­schau­end zu han­deln. Kri­tisch müsse man des­halb beim Hin­aus­zö­gern von Investitions­massnahmen oder bei Ver­la­ge­rung von Kos­ten zulas­ten des Alko­hol­zehn­tels sein. Bei Letz­te­rem könnte spä­ter ein­mal für wich­tige Prä­ven­ti­ons­mass­nah­men Geld feh­len.

    Danach wurde von Carlo Paro­lari, FDP, ein Ord­nungs­an­trag gestellt: Er begrün­dete, dass es für die Kennt­nis­nahme eines Berichts – es sei keine Bot­schaft, wie viele in den Voten dies so aus­drück­ten - keine Abstim­mung zum Ein­tre­ten brau­che. Die Dis­kus­sion müsse sowieso mög­lich sein. Es wurde ein­ge­wen­det, dass der Ord­nungs­an­trag frü­her hätte gestellt wer­den müs­sen. Schliess­lich aber unter­stützte der Grosse Rat den Antrag mit 64:51.

    So konnte zur Detail­be­ra­tung geschrit­ten wer­den, wobei nur die Mass­nah­men des Depar­te­ments für Inne­res und Volks­wirt­schaft (DIV) behan­delt wur­den. Befür­wor­ter für die Strei­chung der Mass­nahme beim Ener­gie­fonds beton­ten vehe­ment die wirt­schaft­li­chen Vor­teile, die mit den För­der­bei­trä­gen aus­ge­löst wer­den. Seit 2008 hät­ten diese mit einer 6-fachen Hebel­wir­kung Bau­in­ves­ti­tio­nen von Fr. 1,2 Mia aus­ge­löst. Eine Kür­zung könne auch im Zei­chen der Ener­gie­wende nicht akzep­tiert wer­den. Anders sehen es SVP-Vertreter, die für die Kür­zung kämp­fen wol­len. Dar­auf bat Regie­rungs­rat Wal­ter Schön­hol­zer um Ver­ständ­nis für die Mass­nahme: Ein Schwer­punkt liege in den Aus­wir­kun­gen der Förder­beiträge im Sinne von Len­kungs­sub­ven­tio­nen, u.a. zur Ein­spa­rung von CO2. Auch mit KEEST (Kompetenz­zentrum für erneu­er­bare Energie-Systeme Thur­gau) wür­den bei der Bera­tung von Fir­men grosse Anstren­gun­gen unter­nom­men. – Das letzte Wort ist hier also noch nicht gespro­chen.

 

W. Acker­knecht, EVP-Grossrat