Bericht zur Grossratssitzung vom 22.3.23

Bericht­er­stat­te­rin: Kan­tons­rä­tin Eli­sa­beth Ricken­bach

Ins­ge­samt sind 124 Kantonräte/innen anwe­send.

 

Mit der heu­ti­gen Sit­zung wech­selt der Grosse Rat für das Som­mer­halb­jahr sei­nen Tagungs­ort von Wein­fel­den nach Frau­en­feld.

 

Auf­grund von Platz­grün­den und Effi­zi­enz mit­tels elek­tro­ni­schem Anmelde- und Abstim­mungs­tool neh­men die Stimmenzähler/innen neu bei ihrer Frak­tion Platz. Dadurch sind nur noch die Rats­prä­si­den­tin, der Vize­prä­si­dent sowie die Rats­se­kre­täre auf der Bühne und erhal­ten dadurch mehr Raum, nebst der Regie­rung.

 

Amts­ge­lübde von Kan­tons­rat Roger Stie­ger, EVP

Als Nach­fol­ger von Hans­jörg Hal­ler legt Roger Stie­ger heute das Amts­ge­lübde ab. Wir heis­sen dich Roger herz­lich in unse­rer Frak­tion und im Kan­tons­rat will­kom­men.

 

Ersatz­wahl eines Mit­glieds der Jus­tiz­kom­mis­sion für den Rest der Amts­dauer

Auf­grund des Rück­tritts von Hans­jörg Hal­ler wird Mathias Dietz als sei­nen Nach­fol­ger ein­stim­mig in die Jus­tiz­kom­mis­sion gewählt. Herz­li­che Gra­tu­la­tion zu dei­ner Wahl. Wir wün­schen dir Erfolg und Berei­che­rung bei dei­ner neuen Kom­mis­si­ons­ar­beit.

 

Gast­ge­werbe und Alko­hol­han­dels­ge­setz (GastG)

Die 1. Lesung wird domi­niert vom Thema Wie­der­auf­nahme des §19, wie es der Regie­rungs­rat vor­schlug, die vor­be­ra­tende Kom­mis­sion aber strich: «Der Aus­schank von alko­ho­li­schen Geträn­ken an offen­sicht­lich betrun­kene ist ver­bo­ten», wel­ches wir sei­tens EVP, ver­tre­ten durch Chris­tian Stri­cker, ein­brin­gen (Link Votum). Lei­der unter­lie­gen wir mit unse­rem Antrag mit 25 Ja zu 96 Nein und 3 Ent­hal­tun­gen.

Danach folgt sei­tens FDP der Strei­chungs­an­trag §19 Abs. 2 «Kin­der und Jugend­li­che unter 16 Jah­ren, die nicht von Erzie­hungs­be­rech­tig­ten oder erwach­se­nen Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen beglei­tet sind, dür­fen sich nach 22.00 Uhr nicht in Gast­ge­wer­be­be­trie­ben auf­hal­ten. Diese Steil­vor­lage kann sich Roger Stie­ger nicht ent­ge­hen las­sen und er ergreift, kaum ver­ei­digt, schon das Wort (Link Votum).

Der Antrag wird Gott sei Dank mit 58 Ja zu 59 Nein und 2 Ent­hal­tun­gen hauch­dünn abge­lehnt.

Naht­los stellt Nina Schläfli, SP den Antrag, das Alter auf 12 Jahre zu sen­ken, damit Jugend­li­che nach dem Trai­ning auch die Mög­lich­keit erhal­ten, mit in die Beiz zu kön­nen. Sei­tens EVP votiert Roland Wyss, davon abzu­se­hen und behält sich vor, ev. einen wei­te­ren Antrag zu stel­len.

Lei­der wird der Antrag Schläfli, das Alter von 16 auf 12 Jahre zu sen­ken mit 69 Ja zu 51 Nein und 2 Ent­hal­tun­gen ange­nom­men. Wir sehen damit den Jugend­schutz und die gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung nicht als gege­ben. Aber wir ent­schei­den, kei­nen wei­te­ren Antrag an die­ser Sit­zung zu stel­len, da die Mei­nun­gen gemacht sind.

 

 

Finanz­haus­halt­ge­setz (FHG)

In der heu­ti­gen 2. Lesung stellt Gabriel Walzt­höny einen Antrag betref­fend die Zustän­dig­keit für die Eigen­tü­mer­stra­te­gie Gebäu­de­ver­si­che­rung (neu Geneh­mi­gung durch den Gros­sen Rat, Erstel­lung durch die Regie­rung). Diese wird mit 29 Ja zu 72 Nein und 9 Ent­hal­tun­gen ABGE­LEHNT. Sei­tens EVP waren wir mehr­heit­lich für Ableh­nung.

Damit erhält diese Vor­lage in 2. Lesung keine Ände­rung.

 

Par­la­men­ta­ri­sche Initia­tive «Min­dest­abstände zu Wind­kraft­an­la­gen: Betrof­fene schüt­zen und Rechts­si­cher­heit schaf­fen»

Bei einer Par­la­men­ta­ri­schen Initia­tive muss der Grosse Rat ent­schei­den, ob eine vor­läu­fige Unter­stüt­zung erfol­gen soll.

Wie erwar­tet ver­läuft die Dis­kus­sion emo­tio­nal. Vier SVP- Kan­tons­rä­ten for­dern Min­dest­abstän­den von Wind­kraft­an­la­gen zu bewohn­ten Gebäu­den. Regie­rungs­rat Diezi unter­streicht die anspruchs­volle Her­aus­for­de­rung betref­fend Ener­gie­ge­win­nung. Er rät im Namen der Regie­rung von einer Annahme ab, da bezüg­lich Wind­en­er­gie­nut­zung im Thur­gau fast alles ver­un­mög­licht wird.

Die Vor­lage fand schliess­lich im Rat keine Mehr­heit. Sie wird mit 38 Ja zu 78 Nein und 2 Ent­hal­tun­gen deut­lich abge­lehnt. Die­ses Resul­tat wird von den ca. 30 anwe­sen­den Zuschauer/innen der Wind­kraft­geg­ner hör­bar nicht gou­tiert.

Sei­tens EVP ergreift Chris­tian Stri­cker das Wort (Link Votum). Eli­sa­beth Ricken­bach schliesst die lange Red­ner­liste mit dem kür­zes­ten Votum.

 

Die rest­li­chen Trak­tan­den müs­sen auf­grund der zeit­in­ten­si­ven Dis­kus­sion ver­scho­ben wer­den.