Bericht zur ord. Delegiertenversammlung vom 21. März 2022

Christian Stricker

Markus Ramsauer

Wolfgang Ackerknecht

David Menzi

Elisabeth Rickenbach

Die Thur­gauer EVP fasste im Gast­haus zum Trau­ben in Wein­fel­den ihre Paro­len zu den eid­ge­nös­si­schen Abstim­mungs­vor­la­gen vom 15.5.2022: 2 Ja, 1 Nein. Die Dele­gier­ten wähl­ten die Par­tei­lei­tung, wel­cher neu ein Co-Präsidium mit Doris Gün­ter und Chris­tian Stri­cker vor­steht.

Nach der Begrüs­sung durch Wolf­gang Acker­knecht und Urs-Peter Beerli, Bezirks­prä­si­dent, hielt die Wein­fel­der Stadt­par­la­men­ta­rie­rin eine Besin­nung zum Bibel­wort ‘Ihr seid das Salz der Erde.’

 

Zum Trans­plan­ta­ti­ons­ge­setz refe­rier­ten San­dra Rein­hart, Kan­tons­rä­tin GP (pro) und Eli­sa­beth Ricken­bach, Kan­tons­rä­tin EVP (kon­tra). San­dra Rein­hart wies auf die hohe Zustim­mung zur Organ­spende in der Bevöl­ke­rung sowie den Umstand hin, dass es auch bei einem Ja zum Gesetz eine vor­gän­gige Ein­wil­li­gung der Ver­stor­be­nen oder der Ange­hö­ri­gen braucht, Organe zu ent­neh­men. Eli­sa­beth Ricken­bach sieht Beden­ken im Wech­sel vom heu­ti­gen Sys­tem der kla­ren Zustim­mung von Organ­spen­dern hin zur Wider­spruchs­lö­sung. Sie gefähr­det das in der Bun­des­ver­fas­sung garan­tierte Recht auf kör­per­li­che und geis­tige Unver­sehrt­heit. Die Dis­kus­sion zeigte, dass es gene­rell eine ver­stärkte Auf­klä­rung der Bevöl­ke­rung braucht. Mit knap­pem Mehr fas­ten die Dele­gier­ten schliess­lich die Nein-Parole (12 Ja, 15 Nein, 2 Ent­hal­tun­gen).

 

Mitte-Kantonsrat Simon Wol­fer prä­sen­tierte die Frontex-Vorlage, die Wei­ter­ent­wick­lung des Schen­gen Besitz­stands. Das Gesetz hat zum Ziel, den Grenz- und Küs­ten­schutz der 2004 gegrün­de­ten Agen­tur der Schen­gen­staa­ten per­so­nell zu ver­stär­ken. Ein Nein könnte nega­tive Fol­gen für die Abkom­men Schengen-Dublin haben. Mit einem Ja kann die Schweiz bei tech­ni­schen und ope­ra­ti­ven Fra­gen mit­be­stim­men und so zu guten über­staat­li­chen Lösun­gen bei­tra­gen. Beden­ken gab es in der Dis­kus­sion zum hohen Kos­ten­an­teil der Schweiz und der oft nicht trans­pa­rente Umgang mit Flücht­lin­gen sowie die Frage, ob die Situa­tion ohne Fron­tex bes­ser wäre. Eine grosse Mehr­heit stimmte der Geset­zes­än­de­rung zu (22 Ja, 5 Nein, 2 Ent­hal­tun­gen).

 

Das Bun­des­ge­setz über Film­pro­duk­tion und Film­kul­tur (Lex Net­flix) wurde von David Menzi, jevp, vor­ge­stellt. Über­ge­ord­net geht es um die Frage, ob Regu­lie­run­gen in die­sen Berei­chen dem freien Markt vor­ge­zo­gen wer­den sol­len. Grosse aus­län­di­sche Strea­ming­an­bie­ter sol­len ver­pflich­tet wer­den, 4 % ihres Umsat­zes in die Her­stel­lung von Schwei­zer Spiel­fil­men, Serien und Koope­ra­tio­nen zu inves­tie­ren, um so die hei­mi­sche Film­in­dus­trie zu för­dern. Im Ple­num gab es Gegen­stim­men, da die Schwei­zer Film­schaf­fen­den jähr­lich schon mit Fr. 100 Mio. sub­ven­tio­niert wür­den und eine neue Steuer des­halb frag­lich sei. Gesamt­haft über­wo­gen die Vor­teile, die Dele­gier­ten fass­ten auch für die­ses Geschäft die Ja-Parole (26 Ja, 2 Nein, 1 Ent­hal­tung).

 

Die ordent­li­chen Trak­tan­den zu den Jah­res­be­rich­ten, zu Rech­nung und Bud­get, die von unse­rem Kan­to­nal­kas­sier Mar­kus Ram­sauer prä­sen­tiert wur­den, erhiel­ten die ein­stim­mige Gut­heis­sung. Ein­stim­mig­keit gab es auch bei der Wahl der Kon­troll­stelle. Für die nächs­ten zwei Jahre steht diese Auf­gabe dem Bezirk Arbon zu, mit Tho­mas Pfis­ter (Amris­wil) und Anto­nia Alberts (Romans­horn).

Zum eigent­li­chen Höhe­punkt wur­den die Erneue­rungs­wah­len der Par­tei­lei­tung. Der Fin­dungs­kom­mis­sion mit der Vor­sit­zen­den Eli­sa­beth Ricken­bach war es gelun­gen, für die Spitze der EVP Thur­gau ein Co-Präsidium vor­zu­schla­gen. Alt Kan­tons­rä­tin Doris Gün­ter (Win­den) und Kan­tons­rat Chris­tian  Stri­cker (Nie­der­aach) wur­den ehren­voll als Nach­fol­ger von Wolf­gang Acker­knecht gewählt. Kom­plet­tiert wird die Par­tei­lei­tung mit Eli­sa­beth Ricken­bach (Rüti bei Frau­en­feld), Tho­mas Leuch (Kreuz­lingen), Sibylle Treu (Kan­to­nal­se­kre­tä­rin, Kra­dolf) und Pas­cale Leuch (*jevp, Kreuz­lin­gen). Die fei­er­li­che Amts­über­gabe wird 21. Mai bei einem Out­door­an­lass statt­fin­den.