Die EVP beschliesst ein Nein und ein Ja

Tho­mas Leuch, Gemein­de­rat EVP und evan­ge­li­scher Kir­chen­prä­si­dent Kreuz­lin­gen, eröff­nete die Par­tei­ver­samm­lung der EVP Thur­gau am 24.10.16 mit Wor­ten des Pro­phe­ten Amos. Leuch ermahnte damit zu muti­gem Ein­ste­hen für schwa­che und hilf­lose Men­schen sowie für die bib­li­schen Werte.

Zur kan­to­na­len Volks­in­itia­tive „Ja zu einer guten Thur­gauer Volks­schule ohne Lehr­plan 21“ kreuz­ten sodann Kan­tons­rat Reto Lag­ler CVP (pro) und Sekun­dar­leh­rer Jürg Schorro EVP (kon­tra) die Klin­gen. Die anschlies­sende Dis­kus­sion ver­lief sehr leb­haft und aus­führ­lich. Es zeigte sich ein­mal mehr, dass Schul­fra­gen die Men­schen tief bewe­gen, und das ist gut so. Schul­prak­ti­ker Schorro sowie Poli­ti­ker und Schul­be­hör­de­mit­glied Lag­ler ver­moch­ten das Thema aus ver­schie­de­nen Blick­win­keln zu beleuch­ten, was sich als berei­chernd erwies. Schliess­lich beschloss eine deut­li­che Mehr­heit die Nein-Parole (22:4, 5 Ent­hal­tun­gen). Lehr­plan­fra­gen dem Gros­sen Rat und schliess­lich bei einem Refe­ren­dum dem Volk vor­zu­le­gen, wurde als fal­scher Weg erach­tet. Ins­be­son­dere auch des­halb, weil sich der Grosse Rat mit 93:22 Stim­men klar dage­gen aus­ge­spro­chen hat, diese Auf­gabe zu über­neh­men. Sie würde die Auf­ga­ben­tei­lung von Legis­la­tive und Exe­ku­tive durch­ein­an­der brin­gen. Ziel­füh­ren­der seien direkte Gesprä­che mit der zustän­di­gen Regie­rungs­rä­tin und ihrem Team, wie unsere EVP-Kantonsrätinnen und -räte das gele­gent­lich zu tun pfle­gen.

Eben­falls mit gros­sem Enga­ge­ment stell­ten Kan­tons­rä­tin Eli­sa­beth Ricken­bach EVP (pro) und a.Kantonsrat Fritz Zwei­fel FDP (kon­tra) die Volks­in­itia­tive „Für einen geord­ne­ten Aus­stieg aus der Atom­en­er­gie“ vor. Die Dis­kus­sion ergab eine deut­li­che Zustim­mung, ent­spre­chend dem Par­tei­pro­gramm der EVP, wel­ches eine klare Beschrän­kung der AKW-Betriebsdauer for­dert (50 Jahre). Die Atom­en­er­gie sei keine sau­bere Ener­gie, wurde argu­men­tiert, denn sowohl Uran­ab­bau als auch End­la­ge­rung des Atom­mülls sind hoch­pro­ble­ma­ti­sche Umwelt­be­las­tun­gen. Zudem wür­den die erfreu­li­chen tech­ni­schen Fort­schritte bei Strom­er­zeu­gung und –spei­che­rung den Aus­stieg mög­lich machen. Zwei­fel warb dafür, den Fort­schritt nicht zu regu­lie­ren. Die Anwe­sen­den sahen es anders. Es brau­che den Druck eines Ja, damit die Poli­tik end­lich einen Plan erstelle für den Aus­stieg. Sie beschlos­sen die Ja-Parole (26:3,1 Ent­hal­tung).

Regula Streck­ei­sen
Prä­si­den­tin EVP Thur­gau