Die Flüchtlinge und wir

Die EVP Thur­gau hatte am 3. März zum Info- und Begeg­nungs­abend zur Flücht­lings­si­tua­tion ein­ge­la­den. Zahl­rei­che Inter­es­sierte folg­ten der Ein­la­dung, sodass sich die Mensa der Kan­tons­schule Romans­horn bis in die hin­te­ren Rei­hen füllte.

Kan­tons­rä­tin Doris Gün­ter stellte die fünf Punkte umfas­sende Reso­lu­tion der EVP Thur­gau zur Flücht­lings­po­li­tik vor. Dann folgte ein Podium unter der Lei­tung von Rechts­an­walt Jürg Schlat­ter. Seine Gäste waren Ruth Mau­rer, Bereichs­lei­te­rin der Flücht­lings­be­glei­tung der Peregrina Stif­tung; Oli­ver Lind, Lei­ter des Thur­gauer Migra­ti­ons­am­tes; Kamil Maxod, ein Ara­mä­i­scher Christ aus Syrien; Michael Hodel, Koor­di­na­tor pri­va­ter Flücht­lings­hilfe, Frau­en­feld; Kan­tons­rat Hans­jörg Hal­ler. Die Podi­ums­dis­kus­sion zeigte die breite Palette auf:  Die Her­aus­for­de­run­gen einer pri­va­ten Unter­brin­gung von Asyl­be­wer­bern; Lücken im Betreu­ungs­we­sen, zum Bei­spiel beim Über­tritt vom Durch­gangs­heim in die eigene Woh­nung; die Frage nach den Per­spek­ti­ven, wobei es sehr auf die Per­son und deren Moti­va­tion ankomme; die Frage, wie man mehr Prak­ti­kums­plätze schaf­fen könne, denn diese sind  ein gutes Ange­bot. Oli­ver Lind erklärte , ver­schie­dene Ämter in einer Arbeits­gruppe zusam­men­ar­bei­ten, um eine all­fäl­lige Flücht­lings­welle auf­zu­fan­gen. Eine Öff­nung von Zivil­schutz­an­la­gen als Unter­kunft könne er nicht aus­schlies­sen. Kan­tons­rat Hans­jörg Hal­ler wünscht sich ein nähe­res Zusam­men­rü­cken der Kul­tu­ren. Viele Flücht­linge kom­men aus Län­dern mit einer offe­nen und herz­li­chen Kul­tur. Unsere Reak­tion sei oft eine abblo­ckende, das schmerzt. Im Anschluss an das Podium gab es Platz für zahl­rei­che Rück­fra­gen aus dem Publi­kum, u.a. von Mit­ar­bei­tern des Soli­netz Romans­horn. Es folgte ein kur­zes Inter­view mit einem afgha­ni­schen Asyl­be­wer­ber, wel­cher vor vier Jah­ren in die Schweiz kam und die Zuhö­rer beein­druckte durch seine sehr guten Sprach­kennt­nisse und seine Wil­lens­kraft, sein eige­nes Geld zu ver­die­nen. Sodann fan­den bei einem Apéro riche mit ori­en­ta­li­schen Spei­sen von Nadal Ald­roubi gute Gesprä­che statt.

Regula Streck­ei­sen, Prä­si­den­tin EVP TG, Romans­horn  

Lesen Sie im fol­gen­den Down­load ein State­ment von Kan­tons­rä­tin Doris Gün­ter