EVP Thurgau: Ein Ja, ein Nein und eine Stimmfreigabe

Die Evan­ge­li­sche Volks­par­tei Thur­gau beschliesst an ihrer Par­tei­ver­samm­lung am 18.8.16 die Paro­len zu den Abstim­mun­gen vom 25. Sep­tem­ber. Sie unter­stützt die Initia­tive für eine "Grüne Wirt­schaft", ent­schei­det sich für Stimm­frei­gabe zum Nach­rich­ten­ge­setz und lehnt die Initia­tive "AHV­plus: für eine starke AHV" ab. Im Wei­te­ren wur­den Mat­thias Mül­ler, Gachnang, und Nina Beerli, Wein­fel­den, in die kan­to­nale Par­tei­lei­tung gewählt.

Für die "Grüne Wirt­schaft" plä­diert Jost Rüegg, Kreuz­lin­gen, GP; dage­gen spricht Chris­tian Neu­wei­ler, Kreuz­lin­gen, Prä­si­dent IHK Thur­gau. Gemäss Rüegg soll mit­tels kon­trol­lier­ter Ziel­vor­gabe der öko­lo­gi­sche Fuss­ab­druck in der Schweiz innert 35 Jah­ren von heute 2,8 auf 1 Erde gesenkt wer­den. Neu­wei­ler unter­stützt diese Ziele, nur bewirke der Ver­fas­sungs­text mehr Vor­schrif­ten, Kon­trol­len, Kos­ten und Belas­tun­gen für die Wirt­schaft. Er will es bei der heu­ti­gen Frei­wil­lig­keit belas­sen. Beide Refe­ren­ten wei­sen auf posi­tive Bei­spiele aus ihrem wirt­schaft­li­chen Raum hin, die auf Eigen­in­itia­tive bau­ten. Trotz­dem erscheint die Frei­wil­lig­keit unsi­cher, denn die gesamt­schwei­ze­risch erwar­te­ten Ver­bes­se­run­gen wur­den bei Wei­tem nicht erreicht. Mit zwei Drit­tels Mehr unter­stützt die EVP Thur­gau die Initia­tive und damit die kon­trol­lierte Ziel­vor­gabe.

Das revi­dierte Nach­rich­ten­ge­setz stellt Jürg Schlat­ter, Kreuz­lin­gen vor. Das kom­plexe Thema weckt Erin­ne­run­gen an die Fichen­af­faire und Sor­gen bezüg­lich der rasant wach­sen­den Kommunikations-Möglichkeiten. Wer, mit wel­chem Geiste hat die durch das vor­lie­gende Gesetz erwei­ter­ten Kontroll-Möglichkeiten wirk­lich im Griff? Pro und Kon­tra hal­ten sich die Waage, die Ver­samm­lung beschliesst Stimm­frei­gabe.

Adrian Mül­ler, Täger­wi­len, sieht durch die Volks­in­itia­tive "AHV­plus" die gesamte Reform der Alters­vor­sorge gefähr­det. 200 Fran­ken mehr Rente pro Rent­ner sei zu teuer und belaste über­wie­gend die junge Gene­ra­tion. Trotz der Erkennt­nis, dass das Umla­ge­ver­fah­ren der AHV wesent­lich effi­zi­en­ter ist als die Kapi­tal­an­häu­fung der 2. Säule, beschloss die Ver­samm­lung fast ein­stim­mig die Nein-Parole.

Peter Glatz, Frau­en­feld