Wut - Angst - Freude

Wut - Angst - Freude

Leserbrief zur Bankenkrise

Der Absturz der Credit Suisse macht mich wütend. Als die CS in der USA Milliardenbussen bezahlen musste, weil sie die Steuerflucht und damit den Steuerbetrug am Staat unterstützt hatte, ahnte man bereits, dass die CS untergehen könnte. Geldgier ist eine Sucht und folgt den Gesetzen der Süchte: Die Selbsteinschätzung der Süchtigen ist massiv gestört; einen Ausstieg aus der Sucht gibt es nur, wenn ein sehr klarer Entscheid für den Ausstieg fällt und energisch gehandelt wird. Das ist nicht erfolgt. Die UBS war auch in dieser Sucht gefangen, hat sich aber nach 2008 scheinbar davon distanziert. Ich hoffe es jedenfalls.

Leider stelle ich bei einer Mehrheit in Bundesrat und Bundesparlament auch Tendenzen zu dieser Sucht fest. Das macht mir Angst. Weshalb wurde nur ein kleiner Teil der russischen Oligarchengelder blockiert? Weshalb läuft noch immer viel russischer Rohstoffhandel über die Schweiz? Weshalb leistet die Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern eher wenig humanitäre Hilfe in der Ukraine? Geldgier und christliche Werte schliessen sich gegenseitig aus. Die Schweiz hat international an Ansehen eingebüsst. Sie wird an Wert gewinnen, sobald sie die christlichen Werte wieder besser pflegt.

Freude bereiten mir die vielen Menschen in unserem Volk, die noch immer die christlichen Werte wie Ehrlichkeit und Solidarität pflegen und leben. Freude bereiten mir auch unsere Staatsbanken: die Kantonalbanken. Sie unterstehen der Kontrolle durch die Kantonsparlamente, was sich offensichtlich bewährt.

Regula Streckeisen, EVP Romanshorn